Sonntag, 30. Juni 2013

Von Kanälen und Förden...

Nur noch wenige Tage, dann hieve ich mein Fahrrad und den Trailer in den Nachtzug nach Basel und starte in die Ferien mit Alex!

So viele Pläne und Möglichkeiten für unsere Ferien dieses Jahr und so viele Gespräche und Überlegungen: Unsere ursprüngliche Absicht, den Eurovelo 6 die Donau entlang nach Budapest zu fahren, mussten wir wegen des schlimmen Hochwassers im Süden Deutschlands und in Österreich erst einmal aufschieben. Wir haben noch die traurigen Erfahrungen unserer Freunde Francoise und Jean-Francois in Erinnerung.

Eine andere Reiseroute hätte uns von Flensburg die deutsche Ostseeküste entlang über Kiel, Plön, Wismar und Rügen nach Kopenhagen geführt. Auch für Frankreich hatten wir Pläne: Die Loire hinunter und dann nach links die Atlantikküste entlang nach Süden oder den Canal du Midi, oder, oder...



Am Ende haben wir uns dann schließlich dazu entschlossen, die Loire von Tours aus hinunter zu fahren und dann nach Nordwesten dem Canal de Nantes a Brest folgend in die Bretagne zu fahren.



Vorläufiges Ziel unserer Reise ist das alte Korsarenstädtchen Roscoff in unmittelbarer Nähe der Isle de Batz. Für uns beide hat der Name Roscoff etwas Geheimnisvolles und Vielversprechendes wie im letzten Jahr der Name Skagen für Alex...


Dort lassen wir uns einfach mal überraschen von den Möglichkeiten, die sich uns dann weiterhin bieten. Vielleicht zieht es uns noch weiter die Bretonische Küste entlang, vielleicht ist uns auch nach etwas Neuem zu Mute: Denkbar ist auf jeden Fall auch noch ein kleiner Ausflug mit meinem neuen Kanu auf einem der schönen Flüsse in der Umgebung von Lons le Saunier. Es soll auf jeden Fall gemeinsam mit mir nach Lons reisen.

Und schließlich möchte Alex ein Wiedersehen feiern mit Flensburg und der Flensburger Förde.



Sie möchte gerne die andere Hälfte ihres Urlaubs im hohen Norden verbringen und die dänische Ostseeküste und Flensburger Förde mit dem Rad und Segelboot erkunden. Ihr Wohnort könnte dann die malerische Bootsbauerei Klöften an der Flensburger Förde sein


oder einer der attraktiven Campingplätze dort.


Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, die Wochenenden bei ihr in Flensburg zu verbringen und sie in die Geheimnisse der Segelei einzuführen. Mehr dazu demnächst hier, und hoffentlich viel Gutes über das bretonische und dänische Wetter ...  

Mittwoch, 19. Juni 2013

Ein Wochenende zwischen Burgund und Flensburger Förde...

Am letzten Wochenende, als Alex und ihre Tochter Claire ihr Fahrradwochenende im frühsommerlichen Burgund verbrachten, fuhr mich der Nachtzug von Dortmund nach Flensburg hoch in den Norden zur Flensburger Förde. Nach zwei Jahren musste ich mich endlich mal wieder um mein Boot kümmern. Im August wollen Alex und ich, vielleicht auch Claire, ein  paar schöne Tage im Hafen Marina Minde an der dänischen Seite der Flensburger Förde verbringen. Und so stand auf dem Winterlagerplatz von Nanoq, meinem Segelboot, ein Tag voll Bootspflege auf dem Programm. Bei angenehmen Temperaturen und ohne Regen (!) wurde alles gescheuert und gelüftet:


Das maritime Flair dieses Platzes versüßt mir immer wieder die Arbeit, die einem schönen Segelsommer nun einmal vorausgehen muss. 







Und solche Erinnerungsbilder motivieren doch zum Malen, Schrubben und Polieren, oder?








Der Liegeplatz an der Flensburger Förde ist ein Paradies, für Segler, Wanderer und Fahrradfahrer. 
Drei Dinge sind ganz besonders zu erwähnen. Die romantischen Ochsen-Inseln in der Flensburger Innenförde 


und Annies Kiosk


...direkt am Meer und direkt gegenüber den Ochseninseln gelegen. Man sagt, er sei der berühmteste Hot-Dog-Kiosk Dänemarks. Und das will etwas heißen... 

Und...
Alex hat eine berühmte Namens-'Cousine'. Eine Rarität der ganz besonderen Art. Es ist das letzte seegehende Passagierdampfschiff Deutschlands. Ein besonderes Bild, wenn es schwarzen Qualm pustend über die Förde stampft...



Jetzt muss also nur noch das Boot ins Wasser und dann kann der Fördesommer kommen...

Sonntag, 9. Juni 2013

Ein Wochenende voll Sonnenschein im Burgund

Ein Sonnenwochenende im Juni! Das ist in diesem Jahr doch immerhin eine Erwähnung wert. Und wenn man dieses Wochenende in Frankreich verbringen darf und noch dazu im frühsommerlichen Burgund, dann ist das doch sogar eine nachträgliche Erinnerung in Form eines neuen Posts wert!

Nach ungefähr 35 Jahren war das am letzten Wochenende für mich ein Wiedersehen mit der fantastischen Landschaft, den wundervollen alten Dörfern und Kirchen des Burgund. Mit meinen Freunden hatte ich zu Beginn meines Studiums mehrmals Taizé besucht. Und immer war mir die hügelige und weite Landschaft in Erinnerung geblieben.

Und nun saß ich am Steuer eines Citroen Xsara neben Alex und wir durchfuhren von Lons aus die Bresse mit ihren typischen Bauernhäusern, Teil des Burgunds und das Land der berühmten Mais-Hühnchen aus Frankreich, und sahen am Horizont die burgundischen Hügel vor uns.

Erstes Ziel am Samstag war Chalon-sur-Saone. Einfach ein schöner Nachmittag mit einem Kaffee auf dem Platz vor der Kathedrale und einem Besuch des Museums für den Erfinder der Fotografie, Nicéphore Niépce.







8 Stunden Belichtungszeit für die Asphalt-Schicht! Entwickler Lavendelöl!!!

Für einen "(Wieder-) Einsteiger" wie mich hatte Alex für den folgenden Sonntag den Ort Tournus und die berühmte Abtei St. Philibert mit den ungleichen Türmen ausgesucht.














In diesen heiligen Hallen, genauer im Kapitelsaal der Kirche, hatte Alex vor einigen Jahren eine Fotoausstellung mit den Freundinnen und Freunden ihrer Künstlergruppe.



An diesem Wochenende trafen wir im Speisesaal der Mönche eine Gruppe regionaler Autorinnen und Autoren. Für uns besonders schön: Diese beiden Frauen verkauften ihr Buch einer 5jährigen Weltumradlung. Alex konnte natürlich nicht widerstehen und im Moment folgt sie den beiden Frauen vor dem Schlafen gehen auf der Tour um die Welt. Bester burgundischer Weißwein für 1 Euro das Glas, wow!






Samstag, 8. Juni 2013

Ganz neue Ufer in Sicht...

Eigentlich wollte ich gestern nur kurz zum Arzt. Aber danach spukten mir Alex und unsere Outdoorpläne im Kopf herum und da ich schon einmal in der Stadt war, genehmigte ich mir noch ein Eis und machte mich zu einer kurzen Stipvisite bei Decathlon auf. Ein bisschen Stöbern, ein bisschen Träumen...

Wundersame Fügung? Ja! Auf der Eingangstreppe begrüßte mich ein Kanu und flehte mich förmlich an, mich doch etwas mehr mit ihm zu befassen.


Und so nahm ich mir etwas Zeit, mich von seinen Vorzügen überzeugen zu lassen, als da wären: gute Stabilität, leichtes Gewicht (prima für meinen Fahrradtrailer), zwei Sitze (prima für Alex), Stauraum, solide Verarbeitung und Widerstandsfähigkeit und v.a.: der Preis. Ein echter Knaller, nirgends im Internet wirklich unterboten (prima für mein Portemoine)! Ich muss dazu sagen, dass ich an manchem Sommerabend die Ruhr entlangradelnd davon träumte, schnell ein Kanu in den Trailer zu packen und die Ruhe auf dem Wasser der Ruhr oder des Baldeneysees zu genießen. Ich komme eben nicht so richtig ohne Wasser aus und mein Segelboot mit seinem Liegeplatz in Dänemark ist dann doch etwas weit.... Und natürlich mit einer französischen Freundin zu leben, die die wunderbaren Kanäle in Frankreich liebt, sich für die malerischen Flüsse im Jura und anderswo begeistert... soll man da noch lange zögern? 

Professionelle Verkäufer wissen: der Kunde muss die Gelegenheit haben, das Objekt seiner Begierde ausgiebigst anzufassen und zu befühlen. Die Gelegenheit gaben sie mir :-). Und so fiel es mir nicht allzu schwer, sie am Ende zu bitten, mir das Kanu einzupacken und noch ein Paddel dazu zu legen.


Der Heimtransport mit dicker Packtasche, Paddel und Aktentasche war dann nicht ganz der Hit, aber mein  Wohnzimmer verwandelte sich um so schneller danach in ein Bootslager.



Schnell noch einen Anker im Internet bestellt...


... und schon mal einige fundamentale Gedanken über eine zukünftige Besegelung Marke Eigenbau :-) gemacht.



Alex' Phantasie schweifte beim Telefonieren dann gleich in Richtung Loue, ein malerischer Fluss im Jura, Paradies für Kanuten und Kunstinteressierte, denn in Ornans gibt es das berühmte Corbet-Museum. Mit dem Boot zum Museum, warum denn eigentlich nicht?









Und hier noch ein paar Video-Bilder von Doubs und Loue:


Für eine Kombitour Kanu / Fahrrad wäre natürlich auch Schleswig Holstein ein Tipp:

Das schöne Zubehörteil gibt es in rot, gelb und blau. Da bekommt natürlich ein Segler nasse Hände...

Und hier eine kleine Lektion in Sachen Kanadier paddeln

In Kürze wird hier also von den ersten nassen Füssen zu lesen sein und vom ersten leckeren Hefeweizen an der Roten Mühle, einer malerischen Bootslände an der Ruhr. Mit dem Fahrrad 15 Minuten von der Habichtstr. entfernt....